Freitag, 16. Oktober 2015

So (wunderschön) Lebe Ich


Oh mein Gott! Ich habe soo Glück mit meinem Projekt und meiner Familie und generell mit einfach  allem gehabt! Obwohl ich mir ja gar nicht ganz sicher war welches Projekt ich haben möchte, ja am Anfang sogar eher nicht zu FUNDECONGO wollte, weil ich dachte dass es eine Arbeit ist die ich schon kenne und mich in diesem Jahr, nach dem Abi-Stress lieber körperlich betätigen wollte, denke ich jeden Tag aufs Neue „ besserkönnte es nicht sein!“ einfach alles passt und ich würde mit keinem anderen Projekt tauschen wollen.

Aber erstmal von Anfang an… 

Eike(eine Mitfreiwillige) und ich sind auf dem Weg nach Santa Cruz schon als wir in den Bus eingestiegen sind, hatte dieser ca. 45 min. Verspätung, aber das war kein Problem denn es gab viele Leute an der Bushaltestelle die mit aufgepasst haben, dass wir in den richtigen Bus einsteigen. Wir hatten eine wunderschöne Aussicht auf die Berge und sogar ein Leguan gesellte sich zu uns. Im Bus wurde uns nach  etwas über einer Stunde dann von einem Mitfahrer gesagt dass es noch ca. 1 Stunde dauert bis wir da sind. Eike und ich waren  verwirrt und wir fühlten uns damit etwas unwohl da wir angekündigt hatten um halb 11 mit dem Bus anzukommen und war inzwischen schon 11 Uhr war. Außerdem hatten wir keinen Empfang um Luis, der uns abholen sollte zu erreichen und waren nicht sicher, ob die Frau mit der wir vorher abgemacht hatten, dass wir abgeholt werden, uns verstanden hat. Wir hatten sie nämlich nicht ganz verstanden…

Meine Ankunft im Projekt

Umso mehr freuten wir uns, als in Santa Cruz ein nett lächelnder Mann(Luis) in der  Tür stand und nach uns Ausschau hielt. Aus irgendeinem Grund erkannte ich ihn sofort, dabei war es über einem Monat her, dass ich einen flüchtigen Blick auf ein Foto von ihm geworfen hatte und dachte eigentlich, mich nicht mehr an sein Gesicht erinnern zu können. Wir waren total erleichtert ihn zu sehen und versuchten uns dafür zu entschuldigen, dass er wahrscheinlich lange auf uns gewartet hatte. Das mit zuteilen war jedoch ebenfalls nicht ganz leicht und ich weiß nicht ob er uns verstanden hat. Jedenfalls waren wir da. In Santa Cruz. Der Stadt in der wir nun für  ein Jahr sein würden.
Ein mit Luis befreundeter Taxifahrer brachte uns ins Büro. Dort machte Luis uns was zu Essen  (es gab sogar Salat, richtig genial!) und danach gab Luis uns Zeit uns auszuruhen und zu tun was immer wir wollten, bis er mit der Arbeit fertig war.
Zuerst wurde Eike nach zu ihrer Gastfamilie gebracht, den Eltern meines  Gastvaters, Luis. Luis, ist nämlich gleichzeitig mein Chef und mein Gastvater. Während dessen unterhielt ich mich mit einem zukünftigen Kollegen, José. Er ist super sympathisch und ist sehr interessiert an uns Freiwilligen. Außerdem war er sehr geduldig mit meinem Spanisch und erzählte mir einiges über Costa Rica. Bei meiner Arbeit sind die Männer  keine „Machos“ sie alle helfen beim putzen und Kochen auch. Ehrlich gesagt habe ich bis jetzt noch keine Machos kennengelernt, aber das kommt bestimmt noch
Gegen halb 5 wurde ich dann zusammen mit meinem Gastbruder, wieder in einer Art Taxi nach Hause gefahren, da Luis immer mit dem „Moto“ fährt und mein Gepäck darauf nicht zu transportieren gewesen wäre. Auf der Fahrt unterhielt ich mich mit dem gesprächigen Taxifahrer und meinem Gastbruder. Irgendwann hielt der Taxifahrer an und kaufte uns allen einen Lolli der aus der Milch eines mir unbekannten Tieres gemacht wird, wie mir mein Gastbruder erklärte.  Angekommen in Santa Barabara zeigte mir Mein Gastbruder mein wunderschönes Zimmer. Ich richte mich begeistert ein, aß zu Abend und fiel dann gegen 8 Uhr in mein neues Bett. Total übermüdet, aber glücklich.

Nach der ersten Nacht im neuen Zuhause

Mein erster positiver Eindruck wurde in den nächsten Tagen nicht getrübt sondern verbesserte ich sogar noch. Eike wohnt nicht bei einem alten schrulligen Ehepaar, sondern in einem 3 Generationen Haus, in dem ständig etwas los ist und in der auch einige Jugendliche Zuhause sind.

Meine Gastfamilie

Die Familie meines Gastvaters ist ziemlich groß, er hat 6 Geschwister, selber 4 Kinder und die haben auch alle nochmal Kinder, da kommt schon eine beachtliche Summe an Familienmitgliedern zusammen. Und dann gibt es da noch die Familie von meiner Gastmutter. Ich habe zwar schon viele Familienmitglieder kennengerlernt aber ich glaube es ist immer noch nur ein Bruchteil der Familie. Für mich ist das etwas ganz neues in so einer großen Familie zu leben, aber es hat super viele Vorteile. Wir hoffen zum Beispiel auf Tanzpartner aus der Familie, wir haben Leute in unserem alter die uns Spanisch beibringen und die mit uns zum Beispiel Karten spielen.  Durch so eine Familie haben wir  auch direkt ein vorteilhaftes Netzwerk, da nicht alle Familienmitglieder  in Santa Cruz wohnen und unterschiedliche Berufe ausüben. Einer ist zum Beispiel Computerspezialist, was ich sehr praktisch finde und ein Anderer wohnt weiter im Süden der Halbinsel Nicoya nahe Pacha mama, wo Eike und ich unbedingt mal hin möchten. Am Wochenende erfuhr ich das meine Familie sogar noch eine Hütte am Strand hat. Einfach Traumhaft!

Mein neues Zuhause

Ein süßes Affenbaby vor unserer Tür
Der Garten der Finca in der ich wohne ist voll mit leckeren essen, es gibt Mangos, haufenweise Limetten, Ananas, Platanos(Kochbananen), Chayote(Mischung aus Kürbis und Kohlrabi), Maiz, Zuckerrohr und noch einige Sachen dessen Namen ich mir bisher noch nicht gemerkt habe. Um die Finca wimmelt es von Tieren, an meiner Zimmer decke kriechen täglich irgendwelche Echsen herum, vor der Tür essen die Affen(Mono Conogos, sie sind deshalb auch die Maskottchen von   wir haben ebenfalls zwei Hunde. Nachts müssen die Hühner in den Stall weil dann die Coyoten nach ihnen Jagen. 



Kochbananen
FUNDECONGO) in den Bäumen, die bunten Vögel zwitschern und einige Streifenhörnchen ähnliche Tiere huschen umher. Dazu halten wir Hühner(es gibt auch Küken und drei Hennen brüten gerade) und wir haben ebenfalls zwei Hunde. 
Eine Henne brütet im Werkzeugschrank
Nachts müssen die Hühner in den Stall weil dann die Coyoten nach ihnen Jagen.



 
Das Dorf Santa Barbara in dem ich lebe ist wirklich schön, ich finde schöner als Santa Cruz es ist bunt, voller Pflanzen und Blumen und die Straßen werden sowohl von Menschen, als auch von Hühner, Hunden und ein paar Katzen bevölkert.

Besonders gefällt es mir bei Beginn des Sonnenuntergangs mit meinem Chef auf dem „Moto“ nach Hause zu fahren“ Dann ist das Licht in Santa Cruz besonders schön und man kann nach einem langen Arbeitstag herrlich entspannen.

Vorgestern lernte ich, dass fast jeder Baum im Garten eine Heilwirkung hat und mein Gastvater sich super damit auskennt. Damit hatte ich gar nicht gerechnet und freute mich riesig! Ich wollte so gerne mehr  über Heilpflanzen lernen, aber habe in die Richtung gar keine Hoffnung gehegt, da ich ja im Büro arbeite. Mein Gastvater erklärte mir aber, dass dieses Wissen ohne Auto früher sehr wichtig war, da man sich erstmal selbst versorgen musste, bevor man ins Krankenhaus kam.
  

Der Nationalpark Diría

Den Chef des Nationalparks(George) und den Nationalpark selbst lernten wir am Samstag kennen.  George ist ein total offener sympathischer Typ, der uns den ganzen Nationalpark zeigte.  In ihm wohnen wieder fantastische Leute die uns sehr gastfreundlich mit Hafermilch und Keksen empfingen.
Der Nationalpark Diría
Eine Freiwillige Feuerwehrfrau des Waldes

Das Essen

Um zum Abschluss zu kommen, dass Essen ist genial und ich werde noch einen ausführlicheren Artikel darüber schrieben. Im Büro wird total viel Salat gegessen und meine Kollegen gehören glücklicherweise zu denen wenigen Menschen in Costa Rica die verhältnismäßig wenig Zucker, Öl und Salz benutzen. Bei meiner Gastfamilie kriege ich fantastische Eier von den eigenen glücklichen Hühnern und es gibt sogar recht oft Käse(der hier ziemlich teuer ist).  Das mit den Eiern hat mich sehr erleichtert den Bio Eier kriegt man in Costa Rica sonst eher nicht. Ansonsten sind übersüßte Getränke und fettige Speisen die bisher größten Gefahren denen wir begegnet sind.

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