Donnerstag, 17. Dezember 2015

Kleines Update aus dem sonnigen Land


Ich bin jetzt seit knapp 3 Monaten in Costa Rica und inzwischen richtig hier angekommen. Ich habe die erste Kontakte geknüpft, gehe ab und zu ins Fitnessstudio und konnte sogar schon ein bisschen was von Costa Rica sehen. Die Zeit vergeht so schnell, aber ich versuche das beste aus ihr rauszuholen.
Die Vielfalt in Costa Rica ist wirklich atemberaubend und beschränkt sich nicht nur auf die Flora und Fauna. In diesem winzigen Land gibt es etliche verschiedene Klimazonen, das kommt daher das Nord und Süd, so wie Pazifik und Atlantik hier aufeinander treffen. Außerdem gibt es die verschiedensten Höhenlagen. 
Außerdem ist es kaum zu glauben, dass es in so einem kleinen Land so viele kulturelle Unterschiede gibt, wenn man aus Europa gewöhnt ist, dass sich alles immer stärker angleicht und die eigene Kultur dank Globalisierung immer mehr ins Hintertreffen gerät.  
Im Gegensatz dazu gibt es in Santa Cruz wo ich lebe, ganz spezielle Maskentraditionen die an den Festtagen zelebriert werden. und auch wenn ich auf einen Vortrag, in das nur eine dreiviertel Stunde entfernte, Hojancha fahre, treffe ich dort auf eine andere Esskultur, wie mir mein Gastvater erklärte.
Halloweenmasken, auf der Bühne im Parque Central


Ich stoße hier auf viele Widersprüchlichkeiten und weiß oft nicht was ich glauben soll. Ich versuche trotzdem alles kritisch zu hinterfragen, auch wenn ich so von einem Konflikt auf den nächsten stoße.zum Glück habe ich noch ein paar Monate um den Antworten auf meine Fragen auf die Spur zu kommen... Mein Spanisch wird immer besser und deswegen wird es einfacher gezielte Fragen zu stellen, um  auch meine Mitmenschen zum Nachdenken anzuregen. Es ist wirklich schwierig herauszufinden wie man am besten Handeln sollte. Dieser Dienst hilft mir aber sehr, näher an eine Antwort auf diese Frage heranzukommen und ich bin sehr dankbar, dass ich diese Erfahrung machen kann!
Ich habe hier schon viel gelernt und viele ganz neue Erfahrungen machen dürfen. Besonders gefällt mir der Pura Vida Lifestyle. Diese Mentalität ist einfach niemals aufzugeben, und es funktioniert! Manchmal kommt es mir fast magisch vor und ich denke oft, wenn man das genauso in Deutschland versuchen würde, würde es trotzdem nicht klappen. Das ist die Kraft der Kultur;) Zum Beispiel war ich vor ein paar Wochen mit Freunden unterwegs und auf dem Rückweg ist das Auto in der schlammigen Straße stecken geblieben, da es heftig zu regnen angefangen hatte. Außerdem war es schon Stockdunkel, für Costa Rica verhältnismäßig kalt und wir waren alle klitschnass. Trotzdem sah ich in 12 muntere Gesichter, keine Spur des Zweifels das wir dieses Auto nicht wieder da raus bekommen. Auch nach einer halben Stunde vergeblicher Mühe waren alle noch voll motiviert und Schließlich schafften wir es mit vereinten Kräften und einem Abschleppseil das Auto herauszuziehen und auf den festeren Teil der Straße zu buksieren. Das Ganze sah aus als ob wir beschlossen hätten Tauziehen zu spielen. 
Unsere Baumpflanz, Pura Vida group

Außerdem sind hier alle Menschen super Hilfsbereit und es lohnt sich immer über seine Probleme zu reden, denn egal wie ausweglos die Situation für einen Europäer scheint die Ticos(die Bewohner Costa Ricas) finden immer einen Weg. Einfach faszinierend! 

Als ich und meine Mitfreiwillige Nachmittags in San José entschieden dass wir heute gerne noch nach Uvita fahren würden. War es schon dunkel als wir die Bushaltestelle nach einem Marsch durch die ganze Stadt endlich erreichten. Als meine Mitfreiwillige dann unsere Tickets für den Bus um 6:40Uhr kaufen wollte, kam sie mit schlechten Neuigkeiten zurück. Es gibt keine Fahrkarten mehr der Bus ist voll! Ich wollte das nicht akzeptieren, weil ich ekliges Essen in kauf genommen hatte, damit ich diese Reise heute ohne Hunger durchhalte. Also ging ich nochmal hin und fragte ob es denn möglich wäre Mitzufahren, wenn einige Fahrgäste nicht erscheinen. Manchmal kommt ja was dazwischen. Der Man am Schalter meinte das sollte ich mit dem Busfahrer klären. Der Busfahrer war sehr bemüht und sprach mit der Security die, Sprachen wiederum untereinander und fingen an zu telefonieren. Im handumdrehen bemühte sich das ganze Personal dieses Busbahnhofs darum, dass wir 2 heute noch nach Uvita kommen, obwohl wir eigentlich selber Schuld waren, dass wir das nicht vorher geplant hatten. Wir haben uns halt schnell die Spontanität der Ticos angeeignet. ein Mann bot uns dann wirklich noch eins seiner Tickets, weil sein Freund nicht kommen konnte, hatte er eins über und freute sich selbst es noch verkaufen zu können. Wir sagten aber das wir es nur nehmen würden, wenn der andere von uns auch irgendwie Mitfahren könnte. Dann hieß es wir warten bis zur letzten Sekunde und wenn dann noch Plätze frei sind kriegen wir den. Leider waren alle Fahrgäste zuverlässig erschienen. Aber ein Mann vom Personal winkte mich zu sich und ging mit mir zum Schalter und siehe da ich bekam eine Fahrkarte. Ich fragte mich erst warum das auf einmal ging und war total verwirrt, aber glücklich dass sich unsere Bemühungen anscheinend gelohnt hatten. 
Als ich in den Bus einstieg, wurde mir dann gesagt ich solle mich in den Bereich für den Rollstuhl setzten. Vorher hatten sie mir gesagt das es nicht möglich ist einen Stehplatz zu verkaufen, weil der Bus über die Autobahn fährt.(Naja ich stand ja auch nicht und nachher bekam ich sogar noch nette Gesellschaft auf dem Boden) So sind wir dann doch noch, dank der Hilfsbereitschaft der Ticos erschöpft aber glücklich in dieser Nacht in Uvita angekommen.


Aber nun zu meiner Arbeit die den wesentlichen Teil meines Freiwilligeneinsatz ausmacht. Ich habe das Glück nicht wie angenommen nur für eine Organisation zu arbeiten, sondern gleich für drei. Meine Tätigkeiten sind dadurch sehr vielfältig. Mein Schwerpunkt liegt im Bereich Umweltschutz, aber meine Projekte sind so vielseitig, dass ich mich ebenfalls sozial engagieren kann. In erster Linie arbeite ich für FUNDECONGO eine Organisation, die sich für den Schutz der Natur einsetzt, zudem unterstütze sie die Freiwillige Waldfeuerwehr, denn Waldbrände sind hier ein großes Problem. Deswegen werde ich auch bald eine freiwillige Feuerwehrfrau werden(Bombera forestal würde ich dann hier genannt werden).
Für FUNDECONGO bin ich vorallem in der Umweltbildung tätig, die ich zusammen mit dem Ministerium für Umwelt(MINAET) durchführe, sowie der Comisión Ambiental Santa Cruz, in der viele verschiedene Organisationen und Unternehmen sich zusammen für mehr 
Umweltbewusstsein engagieren.


Team-FUNDECONGO!
 Mein 2. Projekt ist der nahe gelegene Nationalpark Diriá, den ich vor allem mit körperlicher Arbeit im Wald unterstütze, aber auch die Betreuung der Freiwilligen Feuerwehr gehört dazu. 

Neuerdings unterstütze ich auch den Monkey Park. Dieser ist eine Auffangs- und Auswilderungsstation für wilde Tiere. Die Tiere, die dort gesund gepflegt und wieder an ihre natürliche Umgebung gewöhnt werden, wurden oft verletzt gefunden oder waren vorher illegale Haustiere.

Mein Freiwilligeneinsatz kann nur durch Spenden ermöglicht werde, deswegen bin ich sehr dankbar für jeden neuen Förderer und gebe mir viel Mühe mich bei meinen Förderern zu bedanken, indem ich sie an meinen Erfahrungen teilhabenzulassen. Zum Beispiel würde ich gerne mit Ihnen zusammen einen kulturellen Abend veranstalten wenn ich wieder komme, damit meine Förderer nicht nur Fotos sehen und Berichte lesen sondern wir uns auch ausgiebig unterhalten können, costa ricanisches Essen genießen können, lateinamerikanische Musik hören könne, Tanzen können oder wonach auch immer uns der Sinn steht.
 Jede Förder trägt zu dem zum Völkeraustausch und Umweltschutz bei. Die Spenden lassen sich von der Steuer absetzten. Ich freue mich sehr, wenn Sie sich dazu entschließen meine Arbeit mit einer Spende zu unterstützen. Egal wie groß diese Spende ist. Denn wo viele beitragen, entsteht Großes!:)

Spendenkonto
Inhaber:Pro REGENWALD e.V.
IBAN: DE84 7002 0500 0008 8195 00
BIC: BFSWDE33MUE
Verwendungszweck: Spende wwcr 15-19

Der Verwendungszweck ist sehr wichtig damit die Spende auch mir zu geordnet wird! Bitte NUR diesen Code eingeben!:)

Und für alle die noch einen nachhaltiges Weihnachtsgeschenk suchen, steht das Angebot, eine Baum für 10€ zu erwerben. Ich pflanze den Baum und mache dann gerne auch ein Foto von dem Baum mit dem Namen der beschenkten Person.

 Falls sich beim Lesen weiter Fragen zu meinem Leben, Costa Rica oder der Kultur ergeben haben, freue ich mich sehr dadrüber wenn ihr ein Kommentar hinterlasst. Vielleicht gibt es auch irgendwas was du schon immer über die sogenannten Entwicklungsländer oder die Produktion von bestimmten Lebensmitteln aus diesem Gebiet wissen wollten. Ich weiß natürlich nicht alles aber ich werde mich bemühen die Antworten auf  deine Fragen herauszufinden. Der Sinn meines Dienstes ist ja nicht nur das ich etwas lerne, sondern dass eine allgemeiner Völkeraustausch stattfindet.
Vielen Lieben Dank !



2 Kommentare:

  1. Wie kommt es das es so viele verschiedene Kulturen gibt? Bzw. woher stammen sie?

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  2. Es sind keine komplett unterschiedlichen Kulturen, in Deutschland gibt es ja auch verschiedene Subkulturen. Nur beim Essen sind mir regionale Unterschiede aufgefallen, die es in Deutschland eher nicht gibt.

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