Mein Freiwilligendienst neigt sich
nun langsam dem Ende zu. Nächste Woche beginnt das letzte Quartal und in diesem
Moment, bereiten sich neue Freiwillige auf ihren Freiwilligendienst vor. Der
richtige Zeitpunkt mich daran zurückzuerinnern wie es mir vor einem Jahr
ergangen ist und wie ich hier in Costa Rica angekommen bin.
Erwartungen
Auf das Land selber war ich fast gar nicht vorbereitetet, in meinem Vorbereitungsseminar
haben wir Großteils allgemein über Zentral- und Südamerika gesprochen. Ich fand
es aber perfekt so, denn so hatte ich weder Erwartungen noch Ansprüche und
konnte nicht negativ Überrascht werden. Als meine Mutter zu Besuch kam, wurde
mir sogar klar, dass mein Bild von Costa Rica in machen Aspekten das Gegenteil
vom dem meiner Mutter war, als ich hier ankam. Sie hatte in Reiseführern von
einem Land gelesen, dass in einigen Regionen einen vergleichbaren Lebensstandard wie in Deutschland hat,
aber trotzdem hatte sie noch sehr viel Respekt vor der Kriminalität. Ich hatte dagegen
generell über Südamerika die schlimmsten Geschichten gehört, speziell grausam
im Bezug auf Drogenhandeln. Auch habe ich viel über Armut in diesen Ländern und
abgemagerten, bettelnden Kindern auf den Straßen gehört. Ich hatte zwar auch
gehört das Costa Rica sich in diesen Kategorien deutlich positiv herausragt,
jedoch nicht in welchem Maße so war ich nur positiv überrascht, ich habe bisher
kein einziges bettelndes Kind auf der Straße gesehen und gibt auch keine
richtigen Slums. Ich lese mehr über Prostitution und Armut als dass ich ihr in
meinem Alltag bemerke.
Ich selbst empfinde meinen
Lebensstandard nicht geringer als in Deutschland, nur anders und bin sehr froh
dass ich vorher keinen Bild von Costa Rica im Kopf hatte und dieses Land völlig
offen und unvoreingenommen kennenlernen konnte.
Packen & letzte Vorbereitungen
Ich weiß noch, dass ich mich die
ersten Wochen immer wieder darüber geärgert habe, was ich nicht in meinen
Rucksack gepackt habe und was ich doch hätte zu Hause lassen können, aber man
weiß halt nie was einen erwarten. So fand ich in meinem Rucksack vor allem
Klamotten, um draußen körperliche Arbeit zu verrichten, was in den ersten 3
Wochen im Korridor Projekt, in dem sich alle
Freiwilligen von Pro REGENWALD eingewöhnten auch angemessen war, aber als ich
dann im Büro von FUNDECONGO und in der Stadt ankam fühlte ich mich zwischen den
ganzen hübsch angezogenen Menschen doch etwas unwohl, in meinem
Feldarbeiteroutfit. Naja im Nachhinein war das alles halb so schlimm. Ich hatte
auch von vorn herein geplant, dass ich lieber nicht so viele Klamotten
mitnehme, damit ich mir hier was Schönes im ropa americana kaufen kann, so
heißen hier die Second-hand-Läden und für die erste Zeit wo ich fernab von
Einkaufsmöglichkeiten war, hatte ich ja durchaus die richtigen Klamotten dabei.
Also im Nachhinein hat das schon alles gepasst;)
Zudem habe ich mich anfangs darüber
geärgert dass bei meiner Abreise alles so stressig war, dass ich obwohl ich
schon Wochen vorher angefangen habe zu packen, bis zur letzten Sekunde damit
beschäftigt war. Das ich die letzte Zeit nicht mehr mit meinem Freund genießen
konnte, und ich mein Zimmer nicht im
geordnetesten Zustand zurückgelassen habe und erst recht nicht mehr vernünftig
aussortiert hatte, obwohl meine Mama in absehbarer Zeit umziehen würde. All das
hat mich die ersten Wochen beschäftigt und geärgert. Abe letztendlich hat es
alles funktioniert. Nach einigen Wochen in Costa Rica erschien mir das Ganze
dann auch schon so weit weg das ich sogar vergaß das leckere Essen in
Deutschland zu vermissen und meine Mama hat den Umzug super gemeistert.
In dem weiteren Blog Eintrag werde
ich eine Fragen beantworten die mir ein zukünftiger Freiwilliger gestellt hat,
weil sie meiner Meinung nach für viele Menschen interessant sein könnten:
Wie war für
dich die Vorbereitungszeit?
Ich fand die Zeit vorher sehr stressig. Man
will noch die letzte Zeit mit meinen Freunden genießen, wann hat man schon Mal
so viel frei wie nachdem Abi? Darauf hat man sich doch schon die ganze
Schulzeit und erst recht während der Abi-Lernzeit gefreut, dass man danach
erstmal frei hat. Aber dann muss man sogar in den beiden freien Wochen vor den
Abi Klausuren noch auf ein einwöchiges Auswahlseminar, danach soll man Spenden
sammeln, Sachen besorgen, Packen, Visum beantragen und am besten noch Spanisch
lernen und man will sich natürlich noch von den Liebsten verabschieden.
Ja die letzten Wochen waren alle
sehr stressig, aber auch ereignisreich und schön. Wie es halt so ist, war
dieser Sommer dann auch besonders schön. Eben dadurch, dass ich meinen Freunden
und der Familie so eine Priorität eingeräumt habe und machte es deswegen noch
schwieriger das Land mit Freuden und Familie zu verlassen. Ich war auch im
Urlaub aber konnte ehrlich gesagt nicht richtig abschalten, weil mich meine
Ausreise sehr beschäftigt hat. Außerdem war ich noch in der komplizierten
Situation meinen Freund in Deutschland zurück zu lassen, seit ca. einem Jahr
hatten wir uns vermehrt damit beschäftigt, ob und wie wir das durchhalten
können. Für mich war klar, dass ich mich nicht vorher trennen kann, sondern es
versuchen will, weil ich nicht gefahren wäre, wenn wir uns deswegen schon im
vorab getrennt hätte. Trotzdem hatte ich natürlich immer im Kopf das diese Zeit
mit meinem Freund vielleicht die letzte Zeit sein wird, die ich auf diese Wiese
mit ihm verbringen werde…
Abschied nehmen
In der
letzten Zeit in Deutschland ist mir auch noch mal richtig bewusst geworden, das
meine Familie und mein Freund hinter mir stehen und mich bei allem begleiten
und unterstützen! Vielen Dank für diese unbezahlbare Unterstützung! In dieser
letzten Zeit wusste ich nicht nur dass sie immer für mich da sind sondern
fühlte wirklich, dass sie mir bei allen Schwierigkeiten zur Seite stehen und im
Notfall alles für mich stehen und liegen lassen. Der Schmerz beim Abschied war
groß und bei meinen Großeltern, meinem Vater und meinen Geschwistern konnte ich
die Tränen nicht zurückhalten.
Doch in diesem Moment war ich noch nicht
alleine, es war erst der erste Schritt wirklich zu realisieren, dass ich sie
ein Jahr nicht mehr sehen werde, denn mein Freud hielt mich in seinen Armen und
tröste mich. Ich bin so unglaublich dankbar, wie verständnisvoll, zurückhalten
und genügsam mein Freund war, den in den letzten Wochen hätte ihm eigentlich
sehr viel Aufmerksamkeit zugestanden, doch wenn wir Zeit miteinander
verbrachten half er mir bei den Vorbereitungen, obwohl er selbstverständlicher
Weise lieber gehabt hätte ,dass ich in Deutschland bleibe. Der schlimmere
Abschied war dann am Bahnhof bevor ich den Zug zum Flughafen nahm, schon auf
dem Weg fing ich an zu weinen, blöd denn im Automaten am Flughafen musste ich
noch ein Foto für die Beantragung meines Visums, machen. Der Abschied tat weh
und ich weinte auch noch lange Zeit im Zug und fühlte mich sehr alleine. Denn
so sehr ich meine Familie in den letzten Wochen als meinen Rückhalt empfunden
hatte, desto sehr fühlte ich mich jetzt auf mich allein gestellt. Nachdem ich
dann aber einige Kilometer zwischen mich und mein Zuhause gebracht habe wurde
es besser und als der nächste Freiwillige zustieg, hat ich mich damit
abgefunden und hoffte das die Anreise problemlos verlaufen würde.
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Beim Abschiedskaffee mit meinem Vater, meinen Schwestern und der Frau meines Vaters |
Wie kamst du
mit der Abwesenheit von zu Hause klar?
Angekommen
in Costa Rica wurde mir erstmal richtig bewusst was ich zu Hause hatte, aber es
interessierte mich in diesem Augenblick auch überhaupt nicht mehr was in
Deutschland passierte, weil ich nun ein Jahr nicht mehr Teil davon dein würde.
Ich trat aus allen Whatsapp-Gruppen mit Leuten in Deutschland aus, weil es ja
für mich nicht mehr relevant war, was meine Freunde für Unternehmungen starten.
Hingegen hatte ich ein verstärktes Bedürfnis mit den anderen Freiwilligen in
Costa Rica zu kommunizieren sobald ich in meinem Projekt angekommen war.
In den
ersten Wochen schickte ich meinem Freund von jedem Tag einen kleinen
Tagebucheintrag per E-Mail um ihm auf dem Laufenden zu halten.
Ich hatte
direkt in der ersten Woche meinen 19. Geburtstag an diesem Tag wurde mir auch
nochmal besonders bewusst, wie weit weg ich von meiner Familie bin und wie viel
sie für mich macht.
War das
Einleben in die neue Kultur sehr schwierig?
Das Einleben
in die Kultur war eigentlich kein Problem für mich. Damit will ich nicht sagen,
dass ich die Kultur komplett übernommen oder begriffen habe. Sondern das ich
mich sofort wohl in dieses Kultur gefüllt habe, auch wenn sie natürlich wie
jede Kultur ihre Schwachstellen hat. Als solche Schwachstellen würde ich zum
Beispiel den Machismus bezeichnen und dass Probleme oft nicht direkt
angesprochen werden. In meinem Fall wurden mir nicht mal die Büroregeln
erklärt. Andererseits habe ich mich auch schon ziemlich daran gewöhnt, nicht so
direkt kritisiert zu werden wie in Deutschland, was ich beim Besuch meiner Mama
sehr zu spüren gekriegt habe.Wie sehr ich mich hier eingelebt habe wurde mir in
den letzten Wochen richtig bewusst, zum einen als meine Mama zu Besuch war und
ich viele Dinge oft ganz anders Empfand als sie und ich während wir zusammen
reisten eine Art Heimweh nach meinem Zuhause hier hatte. Das war sehr
interessant für mich, denn in Deutschland hatte ich nie Heimweh nach meinem Zuhause
und bin immer viel rumgereist, klar habe ich mich immer wieder gefreut
nachhause zurückzukehren bzw. wieder zuhause zu sein, aber es hat mir nie so
richtig gefehlt. Vielleicht liegt es daran das die Kulturen auch im Land etwas
unterschiedlicher sind, so war der Pinto während wir unterwegs waren nicht
besonders lecker und die Tortillas habe ich erst gar nicht anrühren wollen.
Außerdem fühle ich mich hier außerhalb meiner „Heimatregion“ wahrscheinlich
deutlich fremder als außerhalb meiner Stadt in Deutschland. Obwohl die meisten
Ticos auch nicht gerne reisen oder lange von zuhause weg sind. Zum anderen habe
ich gemerkt dass ich mich inzwischen unwohl dabei fühle kurze Kleider oder
große Ausschnitte zu tragen.
Vieles der
Kultur werde ich sehr vermissen hier gibt es sehr viele Menschen die „cariñoso“
zu mir sind. Das Wörterbuch übersetzt dieses Wort mit „zärtlich“ oder
„liebevoll“, dieses Wort verbinden wir eher mit romantischen Beziehungen,
weswegen dieses Wort vielleicht einige in meinem Quartalsbericht verwirrt hat.
Denn dieses Wort beschreibt nicht nur das Verhältniss zur Familie und engen
Freunden, sondern auch die Familien meiner Freunde sind sehr „liebevoll“ zu
mir. Was überall werde ich herzlich empfangen und werde direkt wie ein
Familienmitglied behandelt, in dem sich die Leute um mich sorgen und kümmern.
Diese „Zärtlichkeit“ die keines Wegs Körperlich gemeint ist, wird mir sehr in
Deutschland fehlen ich werde mich
gegenüber der frostigen Deutschen wohl eher unwillkommen fühlen.
Wie sieht es
mit dem Kontakt nach Hause zu Freunden und der Familie aus?
Ich habe zu
einigen Freunden und meiner Familie regelmäßigen Kontakt über Whatsapp fast
täglich und ab und zu auch über Skype. Ich skype vor allem mit meiner Oma, die
kein Whatsapp hat, und meinen Schwestern und meiner Mama, zu der ich den
meisten Kontakt habe Durchschnittlich Skype ich mehr als einmal im Monat, zum
Größtenteils um irgendwas zu organisieren oder besprechen(Umzug, Studium,
Besuch etc.) Mit meinem Opa und zu anderen, die keine Whatsapp nutzen, schreibe
ich auch E-mails, allerdings nur sehr selten. Außerdem benutze ich die FUNCARD
App der deutschen Post, um Freunden und Familie zum Beispiel zu Geburtstagen
gratulieren, Weihnachtsgrüße zu schreiben oder mich für Spenden zu bedanken. Zu
machen Freunden habe ich fast gar keinen Kontakt gehabt, mit manchen schreibe
ich alle paar Monate mal kurz, mit einigen Freunden und meinem Vater schreibe
ich alle paar Tage und mit meiner Mama und meinem Freund habe ich fast
täglichen Kontakt.
Wie
bist du überhaupt darauf gekommen einen Auslandsdienst zu machen und würdest du es
weiter empfehlen?
Ich habe
schon seit vielen Jahren klar, dass ich nach der Schule ins Ausland will. Es
sollte ein Land sein, das sich möglichst viel von Deutschland unterscheidet,
außerdem wollte ich kein Touri in dem Land sein, sondern die Kultur richtig
kennenlernen und mit einer Familie leben, arbeiten und mich für die
Umweltengagieren. Das Weltwärts-Programm bietet mir all das in einem finanziell
möglichen Rahmen und Costa Rica ist es dann geworden, weil mich, seit ich
denken kann, der Regenwald fasziniert hat und ich ihn unbedingt kennenlernen
wollte.
Eine Aktion gegen die Abholzung der Wälder vor 5 Jahren |
Ich kann es
auf jeden Fall Jedem empfehlen! Einige werden vielleicht etwas mehr zu kämpfen
habe als andere. Aber es erweitert in jedem Fall jedermanns Horizont, ermöglicht
einem eventuell sogar eine neue Sprache zu erlernen. Ein Jahr völlig anders zu
leben. Mir hat sicher geholfen, dass ich in kleinster Weise ein
Gewohnheitsmensch bin. Ich habe weder feste Schlafenszeiten, noch bestimmte
Essensgewohnheit was Uhrzeiten oder Art des Essens angeht, zum dem bin ich
schon oft Umgezogen, habe die Schule gewechselt und reise auch so viel durch
die Gegend und bin auch alleine ohne enge Freunde und Familie in meiner
Umgebung zu haben glücklich(ein limitierte Zeit betreffend) Ein
Freiwilligendienst hilft einem sich selbst und seine Einstellungen zu
hinterfragen, sich selbst besser kennen zu lernen, sowie seine
Anpassungsfähigkeit zu steigern. Außerdem wird die Arbeit der Freiwilligen in
den Projekten auch stark benötigt.
Wie verhält
es sich dort mit der Religion, ist es sehr wichtig gläubig zu sein?
Ja, die
Menschen sind sehr religiös, aber anders als ich mir das vorgestellt hätte.
Gott ist im täglichen Leben sehr präsent. Aber es wird trotzdem respektiert
nicht gläubig zu sein. Obwohl das Land vor allem katholisch ist, gibt es auch
viele evangelisch Gläubige. Diese sind aber in Kontrast zu den deutschen
evangelisch Gläubigen, sehr viel strenger sind als die Katholiken und
verzichten zum Beispiel auf Alkohol, dürfen keine sexistischen Videos sehen
oder anstößige Musik hören, weswegen sie
normalerweise auch nicht Bars oder Feiern gehen.
Wie gut
waren deine Spanischkenntnisse zu Beginn deiner Reise?
Meine
Spanischkenntnisse waren zwar sehr schlecht, aber immer hin hatte ich welche,
also frei sprechen oder mich unterhalten konnte ich eigentlich nicht, über das
erste Gespräch mit „wie geht’s dir?“ und „woher kommst du?“ kam ich nicht
wirklich hinaus. Schriftlich konnte ich schon Texte schreiben. Ich hatte
Spanisch etwas über 2 ein hab Jahre in der Oberstufe und es war immer mein
schlechtes Fach. Aber ich hatte hier in Costa Rica immer das Gefühl mich ausreichend
verständigen zu können, damit meine ich nicht nur meine Bedürfnisse zu äußeren,
also das nötigste, sondern dass ich mich auch von Anfang an irgendwie mit viel
Engagement unterhalten konnte. Mit machen einfacher mit anderen schwieriger. So
konnte ich mich schon mit meinem Gastvater unterhalten, während ich mit meiner
Gastmutter so gut wie gar nicht kommunizieren konnte. Es hat auch viel mit der
Einstellung der Leute zu tun. Mache meinten nicht mit mir arbeiten zu können,
weil die Kommunikation nicht funktionieren würde, während andere schon super
mit mir zusammen arbeiteten (ebenfalls auf Spansich) Immer noch treffe ich auf Menschen,
die mich nicht verstehen und andere die nur in Zeichensprache mit mir
kommunizieren wollen egal wie viel ich auf Spanisch auf sie einrede, dass sie
mir doch bitte sagen sollen was sie wollen und das ich sie verstehe wenn sie
mit mir sprechen, aber das kommt zu Glück nur so einmal im Monat vor. Manchmal
fällt die Kommunikation auch nicht wegen der Sprache sondern der Kultur schwer
oder weil die Wörter noch eine andere Bedeutung haben. So versteht man zwar
jedes Wort für sich, aber im Zusammenhang macht es trotzdem keinen Sinn.
Musstest du
für deinen Dienst auch Spenden sammeln?
Ja. Ich muss
ca. 25% der Kosten meines Einsatz zusammen kriegen, das sind ca. 2400€. Das Spendensammeln,
war ebenfalls ein großer Stressfaktor für mich während der Vorbereitungszeit,
denn bei mir funktionierte das Fundraising nicht besonders gut, ich habe glaube
ich mit über hundert Leuten gesprochen, zwar waren alle begeistert von dem was
ich machen will, aber nur ca. 3 von
denen haben mir ein paar Euro gegeben. Ich habe dann noch eine
Abschieds/Geburtstagsfeier gemacht auf der ich statt um ein Geschenk, um eine
Spende gebeten habe. Da ist immerhin ein bisschen was zusammen gekommen, aber
ich hatte natürlich auch kosten.
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Mein leider wenig erfolgreicher Stand auf dem Gemeindefest |
Ich bin also
immer noch auf der Suche nach Spenden. Für meine Entsendeorganisation ist das
essenziell den Pro REGENWALD ist eine winzige Organisation, die fast
ausschließlich Freiwillige nach Costa Rica schickt(2 nach Nicaragua) Costa Rica
ist eins der teuersten Länder in denen das Weltwärts-Programm angeboten wird ,
wenn nicht sogar das teuerste, deswegen werden eigentlich nicht mal die 75% von
dem Programm übernommen, denn es ist ein fester Betrag der monatlich pro
Freiwilligen gezahlt wird und dadurch dass die Lebenshaltungskosten hier das
vielfachen der Lebenshaltungskosten in Afrika oder Asien sind, bleibt oft ein
nicht unbeträchtlicher Betrag der Finanzierung an Pro REGENWALD hängen. Mich
hat diese Information sehr geschockt denn überall ist immer 75% Finanzierung
die Rede, für mich ist das glatt gelogen, da es sich um einen Festbetrag handelt
der für jedes Projekt und jedes Land der gleiche ist. Dadurch das von Prozent
die Rede ist habe ich immer erwartet das Pro REGENWALD eine Art Abrechnung mit
allen entstanden Kosten (die natürlich im Rahmen liegen müssen) oder einen Vorkostenanschlag
ans Ministerium schickt und sie dann soweit die Ausgaben berechtigt und nachvollziehbar
sparsam sind, 75% der Kosten übernehmen. Aber so ist es leider nicht!
Meine
Organisation befindet sich unter anderem, deswegen gerade auch in einer
kritischen Situation in der heiß diskutiert wird, ob das Freiwilligenprogramm
überhaupt weitergeführt werden soll. Für uns Freiwillige und die Projekte sind
das traurige Nachrichten. Denn uns allen bringt dieses Jahr sehr viel für
unsere persönliche Entwicklung, ich lerne und erlebe hier unglaublich viel und
würde das auch anderen Menschen wünschen.
Die Projekte
brauchen ebenfalls Freiwillige da sich kein Geld haben um ausreichend Arbeiter
anzustellen, wenn sie überhaupt Arbeiter anstellen können. Außerdem ist Pro
REGENWALD einer der wenigen Organisationen die die Projekte im Umweltbereich
anbietet. Für mich ist diese Arbeit die wichtigste Arbeit und mein Herzensthema
da die Umwelt die Grundlage für alles ist auch wenn es uns oft schwierig fällt
uns das vorzustellen, den die Luft die wir Atem ist so selbst verständliche,
ebenso wie das Essen das wir im Supermarkt kaufen können, und Wasserknappheit
haben wir in Deutschland ebenfalls noch nicht zu spüren gekriegt und wir sind
wahrscheinlich auch einer der letzten die es zu spüren kriegen werden. Aber die
Wasserversorgung ist die Größte Herausforderung dieses Jahrhunderts!
Mach dir
keinen Kopf wegen der vielen Fragen, die hatte ich auch. Du musst dir nur
darüber im Klaren sein, dass jeder Freiwillige seine ganz persönlichen ganz eigenen
und sehr unterschiedlichen Erfahrungen macht. Deswegen bringt es auch nichts
sich zu vergleichen. Jeder Mensch kommt mit unterschiedlichen Erwartungen, Voraussetzungen,
Gewohnheiten und Vorlieben in das Land. Und das Klima, die Flora & Fauna,
das Essen, die Kultur, das Projekt und die Menschen sind überall
unterschiedlich und auch die Arbeit wandelt sich vom einem Jahr zum Nächsten.
Wie sich alles ständig verändert.
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