Montag, 30. Mai 2016

Am Ende an den Anfang denken



Mein Freiwilligendienst neigt sich nun langsam dem Ende zu. Nächste Woche beginnt das letzte Quartal und in diesem Moment, bereiten sich neue Freiwillige auf ihren Freiwilligendienst vor. Der richtige Zeitpunkt mich daran zurückzuerinnern wie es mir vor einem Jahr ergangen ist und wie ich hier in Costa Rica angekommen bin.
Erwartungen
Auf das Land selber war ich  fast gar nicht vorbereitetet, in meinem Vorbereitungsseminar haben wir Großteils allgemein über Zentral- und Südamerika gesprochen. Ich fand es aber perfekt so, denn so hatte ich weder Erwartungen noch Ansprüche und konnte nicht negativ Überrascht werden. Als meine Mutter zu Besuch kam, wurde mir sogar klar, dass mein Bild von Costa Rica in machen Aspekten das Gegenteil vom dem meiner Mutter war, als ich hier ankam. Sie hatte in Reiseführern von einem Land gelesen, dass in einigen Regionen einen vergleichbaren Lebensstandard wie in Deutschland hat, aber trotzdem hatte sie noch sehr viel Respekt vor der Kriminalität. Ich hatte dagegen generell über Südamerika die schlimmsten Geschichten gehört, speziell grausam im Bezug auf Drogenhandeln. Auch habe ich viel über Armut in diesen Ländern und abgemagerten, bettelnden Kindern auf den Straßen gehört. Ich hatte zwar auch gehört das Costa Rica sich in diesen Kategorien deutlich positiv herausragt, jedoch nicht in welchem Maße so war ich nur positiv überrascht, ich habe bisher kein einziges bettelndes Kind auf der Straße gesehen und gibt auch keine richtigen Slums. Ich lese mehr über Prostitution und Armut als dass ich ihr in meinem Alltag bemerke.
Ich selbst empfinde meinen Lebensstandard nicht geringer als in Deutschland, nur anders und bin sehr froh dass ich vorher keinen Bild von Costa Rica im Kopf hatte und dieses Land völlig offen und unvoreingenommen kennenlernen konnte.
Packen & letzte Vorbereitungen
Ich weiß noch, dass ich mich die ersten Wochen immer wieder darüber geärgert habe, was ich nicht in meinen Rucksack gepackt habe und was ich doch hätte zu Hause lassen können, aber man weiß halt nie was einen erwarten. So fand ich in meinem Rucksack vor allem Klamotten, um draußen körperliche Arbeit zu verrichten, was in den ersten 3 Wochen im Korridor Projekt, in dem sich alle Freiwilligen von Pro REGENWALD eingewöhnten auch angemessen war, aber als ich dann im Büro von FUNDECONGO und in der Stadt ankam fühlte ich mich zwischen den ganzen hübsch angezogenen Menschen doch etwas unwohl, in meinem Feldarbeiteroutfit. Naja im Nachhinein war das alles halb so schlimm. Ich hatte auch von vorn herein geplant, dass ich lieber nicht so viele Klamotten mitnehme, damit ich mir hier was Schönes im ropa americana kaufen kann, so heißen hier die Second-hand-Läden und für die erste Zeit wo ich fernab von Einkaufsmöglichkeiten war, hatte ich ja durchaus die richtigen Klamotten dabei. Also im Nachhinein hat das schon alles gepasst;)
Zudem habe ich mich anfangs darüber geärgert dass bei meiner Abreise alles so stressig war, dass ich obwohl ich schon Wochen vorher angefangen habe zu packen, bis zur letzten Sekunde damit beschäftigt war. Das ich die letzte Zeit nicht mehr mit meinem Freund genießen konnte, und ich  mein Zimmer nicht im geordnetesten Zustand zurückgelassen habe und erst recht nicht mehr vernünftig aussortiert hatte, obwohl meine Mama in absehbarer Zeit umziehen würde. All das hat mich die ersten Wochen beschäftigt und geärgert. Abe letztendlich hat es alles funktioniert. Nach einigen Wochen in Costa Rica erschien mir das Ganze dann auch schon so weit weg das ich sogar vergaß das leckere Essen in Deutschland zu vermissen und meine Mama hat den Umzug super gemeistert.
In dem weiteren Blog Eintrag werde ich eine Fragen beantworten die mir ein zukünftiger Freiwilliger gestellt hat, weil sie meiner Meinung nach für viele Menschen interessant sein könnten:



Wie war für dich die Vorbereitungszeit?
 Ich fand die Zeit vorher sehr stressig. Man will noch die letzte Zeit mit meinen Freunden genießen, wann hat man schon Mal so viel frei wie nachdem Abi? Darauf hat man sich doch schon die ganze Schulzeit und erst recht während der Abi-Lernzeit gefreut, dass man danach erstmal frei hat. Aber dann muss man sogar in den beiden freien Wochen vor den Abi Klausuren noch auf ein einwöchiges Auswahlseminar, danach soll man Spenden sammeln, Sachen besorgen, Packen, Visum beantragen und am besten noch Spanisch lernen und man will sich natürlich noch von den Liebsten verabschieden.
Ja die letzten Wochen waren alle sehr stressig, aber auch ereignisreich und schön. Wie es halt so ist, war dieser Sommer dann auch besonders schön. Eben dadurch, dass ich meinen Freunden und der Familie so eine Priorität eingeräumt habe und machte es deswegen noch schwieriger das Land mit Freuden und Familie zu verlassen. Ich war auch im Urlaub aber konnte ehrlich gesagt nicht richtig abschalten, weil mich meine Ausreise sehr beschäftigt hat. Außerdem war ich noch in der komplizierten Situation meinen Freund in Deutschland zurück zu lassen, seit ca. einem Jahr hatten wir uns vermehrt damit beschäftigt, ob und wie wir das durchhalten können. Für mich war klar, dass ich mich nicht vorher trennen kann, sondern es versuchen will, weil ich nicht gefahren wäre, wenn wir uns deswegen schon im vorab getrennt hätte. Trotzdem hatte ich natürlich immer im Kopf das diese Zeit mit meinem Freund vielleicht die letzte Zeit sein wird, die ich auf diese Wiese mit ihm verbringen werde…
Abschied nehmen

In der letzten Zeit in Deutschland ist mir auch noch mal richtig bewusst geworden, das meine Familie und mein Freund hinter mir stehen und mich bei allem begleiten und unterstützen! Vielen Dank für diese unbezahlbare Unterstützung! In dieser letzten Zeit wusste ich nicht nur dass sie immer für mich da sind sondern fühlte wirklich, dass sie mir bei allen Schwierigkeiten zur Seite stehen und im Notfall alles für mich stehen und liegen lassen. Der Schmerz beim Abschied war groß und bei meinen Großeltern, meinem Vater und meinen Geschwistern konnte ich die Tränen nicht zurückhalten.
Beim Abschiedskaffee mit meinem Vater, meinen Schwestern und der Frau meines Vaters
Doch in diesem Moment war ich noch nicht alleine, es war erst der erste Schritt wirklich zu realisieren, dass ich sie ein Jahr nicht mehr sehen werde, denn mein Freud hielt mich in seinen Armen und tröste mich. Ich bin so unglaublich dankbar, wie verständnisvoll, zurückhalten und genügsam mein Freund war, den in den letzten Wochen hätte ihm eigentlich sehr viel Aufmerksamkeit zugestanden, doch wenn wir Zeit miteinander verbrachten half er mir bei den Vorbereitungen, obwohl er selbstverständlicher Weise lieber gehabt hätte ,dass ich in Deutschland bleibe. Der schlimmere Abschied war dann am Bahnhof bevor ich den Zug zum Flughafen nahm, schon auf dem Weg fing ich an zu weinen, blöd denn im Automaten am Flughafen musste ich noch ein Foto für die Beantragung meines Visums, machen. Der Abschied tat weh und ich weinte auch noch lange Zeit im Zug und fühlte mich sehr alleine. Denn so sehr ich meine Familie in den letzten Wochen als meinen Rückhalt empfunden hatte, desto sehr fühlte ich mich jetzt auf mich allein gestellt. Nachdem ich dann aber einige Kilometer zwischen mich und mein Zuhause gebracht habe wurde es besser und als der nächste Freiwillige zustieg, hat ich mich damit abgefunden und hoffte das die Anreise problemlos verlaufen würde.


Wie kamst du mit der Abwesenheit von zu Hause klar?
Angekommen in Costa Rica wurde mir erstmal richtig bewusst was ich zu Hause hatte, aber es interessierte mich in diesem Augenblick auch überhaupt nicht mehr was in Deutschland passierte, weil ich nun ein Jahr nicht mehr Teil davon dein würde. Ich trat aus allen Whatsapp-Gruppen mit Leuten in Deutschland aus, weil es ja für mich nicht mehr relevant war, was meine Freunde für Unternehmungen starten. Hingegen hatte ich ein verstärktes Bedürfnis mit den anderen Freiwilligen in Costa Rica zu kommunizieren sobald ich in meinem Projekt angekommen war.
In den ersten Wochen schickte ich meinem Freund von jedem Tag einen kleinen Tagebucheintrag per E-Mail um ihm auf dem Laufenden zu halten.
Ich hatte direkt in der ersten Woche meinen 19. Geburtstag an diesem Tag wurde mir auch nochmal besonders bewusst, wie weit weg ich von meiner Familie bin und wie viel sie für mich macht.


War das Einleben in die neue Kultur sehr schwierig?

Das Einleben in die Kultur war eigentlich kein Problem für mich. Damit will ich nicht sagen, dass ich die Kultur komplett übernommen oder begriffen habe. Sondern das ich mich sofort wohl in dieses Kultur gefüllt habe, auch wenn sie natürlich wie jede Kultur ihre Schwachstellen hat. Als solche Schwachstellen würde ich zum Beispiel den Machismus bezeichnen und dass Probleme oft nicht direkt angesprochen werden. In meinem Fall wurden mir nicht mal die Büroregeln erklärt. Andererseits habe ich mich auch schon ziemlich daran gewöhnt, nicht so direkt kritisiert zu werden wie in Deutschland, was ich beim Besuch meiner Mama sehr zu spüren gekriegt habe.Wie sehr ich mich hier eingelebt habe wurde mir in den letzten Wochen richtig bewusst, zum einen als meine Mama zu Besuch war und ich viele Dinge oft ganz anders Empfand als sie und ich während wir zusammen reisten eine Art Heimweh nach meinem Zuhause hier hatte. Das war sehr interessant für mich, denn in Deutschland hatte ich nie Heimweh nach meinem Zuhause und bin immer viel rumgereist, klar habe ich mich immer wieder gefreut nachhause zurückzukehren bzw. wieder zuhause zu sein, aber es hat mir nie so richtig gefehlt. Vielleicht liegt es daran das die Kulturen auch im Land etwas unterschiedlicher sind, so war der Pinto während wir unterwegs waren nicht besonders lecker und die Tortillas habe ich erst gar nicht anrühren wollen. Außerdem fühle ich mich hier außerhalb meiner „Heimatregion“ wahrscheinlich deutlich fremder als außerhalb meiner Stadt in Deutschland. Obwohl die meisten Ticos auch nicht gerne reisen oder lange von zuhause weg sind. Zum anderen habe ich gemerkt dass ich mich inzwischen unwohl dabei fühle kurze Kleider oder große Ausschnitte zu tragen.
Vieles der Kultur werde ich sehr vermissen hier gibt es sehr viele Menschen die „cariñoso“ zu mir sind. Das Wörterbuch übersetzt dieses Wort mit „zärtlich“ oder „liebevoll“, dieses Wort verbinden wir eher mit romantischen Beziehungen, weswegen dieses Wort vielleicht einige in meinem Quartalsbericht verwirrt hat. Denn dieses Wort beschreibt nicht nur das Verhältniss zur Familie und engen Freunden, sondern auch die Familien meiner Freunde sind sehr „liebevoll“ zu mir. Was überall werde ich herzlich empfangen und werde direkt wie ein Familienmitglied behandelt, in dem sich die Leute um mich sorgen und kümmern. Diese „Zärtlichkeit“ die keines Wegs Körperlich gemeint ist, wird mir sehr in Deutschland fehlen  ich werde mich gegenüber der frostigen Deutschen wohl eher unwillkommen fühlen.


Wie sieht es mit dem Kontakt nach Hause zu Freunden und der Familie aus?

Ich habe zu einigen Freunden und meiner Familie regelmäßigen Kontakt über Whatsapp fast täglich und ab und zu auch über Skype. Ich skype vor allem mit meiner Oma, die kein Whatsapp hat, und meinen Schwestern und meiner Mama, zu der ich den meisten Kontakt habe Durchschnittlich Skype ich mehr als einmal im Monat, zum Größtenteils um irgendwas zu organisieren oder besprechen(Umzug, Studium, Besuch etc.) Mit meinem Opa und zu anderen, die keine Whatsapp nutzen, schreibe ich auch E-mails, allerdings nur sehr selten. Außerdem benutze ich die FUNCARD App der deutschen Post, um Freunden und Familie zum Beispiel zu Geburtstagen gratulieren, Weihnachtsgrüße zu schreiben oder mich für Spenden zu bedanken. Zu machen Freunden habe ich fast gar keinen Kontakt gehabt, mit manchen schreibe ich alle paar Monate mal kurz, mit einigen Freunden und meinem Vater schreibe ich alle paar Tage und mit meiner Mama und meinem Freund habe ich fast täglichen Kontakt.


Wie bist du überhaupt darauf gekommen einen Auslandsdienst zu machen und würdest du es weiter empfehlen?



Ich habe schon seit vielen Jahren klar, dass ich nach der Schule ins Ausland will. Es sollte ein Land sein, das sich möglichst viel von Deutschland unterscheidet, außerdem wollte ich kein Touri in dem Land sein, sondern die Kultur richtig kennenlernen und mit einer Familie leben, arbeiten und mich für die Umweltengagieren. Das Weltwärts-Programm bietet mir all das in einem finanziell möglichen Rahmen und Costa Rica ist es dann geworden, weil mich, seit ich denken kann, der Regenwald fasziniert hat und ich ihn unbedingt kennenlernen wollte.


Eine Aktion gegen die Abholzung der Wälder vor 5 Jahren



Ich kann es auf jeden Fall Jedem empfehlen! Einige werden vielleicht etwas mehr zu kämpfen habe als andere. Aber es erweitert in jedem Fall jedermanns Horizont, ermöglicht einem eventuell sogar eine neue Sprache zu erlernen. Ein Jahr völlig anders zu leben. Mir hat sicher geholfen, dass ich in kleinster Weise ein Gewohnheitsmensch bin. Ich habe weder feste Schlafenszeiten, noch bestimmte Essensgewohnheit was Uhrzeiten oder Art des Essens angeht, zum dem bin ich schon oft Umgezogen, habe die Schule gewechselt und reise auch so viel durch die Gegend und bin auch alleine ohne enge Freunde und Familie in meiner Umgebung zu haben glücklich(ein limitierte Zeit betreffend) Ein Freiwilligendienst hilft einem sich selbst und seine Einstellungen zu hinterfragen, sich selbst besser kennen zu lernen, sowie seine Anpassungsfähigkeit zu steigern. Außerdem wird die Arbeit der Freiwilligen in den Projekten auch stark benötigt.


Wie verhält es sich dort mit der Religion, ist es sehr wichtig gläubig zu sein?

Ja, die Menschen sind sehr religiös, aber anders als ich mir das vorgestellt hätte. Gott ist im täglichen Leben sehr präsent. Aber es wird trotzdem respektiert nicht gläubig zu sein. Obwohl das Land vor allem katholisch ist, gibt es auch viele evangelisch Gläubige. Diese sind aber in Kontrast zu den deutschen evangelisch Gläubigen, sehr viel strenger sind als die Katholiken und verzichten zum Beispiel auf Alkohol, dürfen keine sexistischen Videos sehen oder  anstößige Musik hören, weswegen sie normalerweise auch nicht Bars oder Feiern gehen.


Wie gut waren deine Spanischkenntnisse zu Beginn deiner Reise?

Meine Spanischkenntnisse waren zwar sehr schlecht, aber immer hin hatte ich welche, also frei sprechen oder mich unterhalten konnte ich eigentlich nicht, über das erste Gespräch mit „wie geht’s dir?“ und „woher kommst du?“ kam ich nicht wirklich hinaus. Schriftlich konnte ich schon Texte schreiben. Ich hatte Spanisch etwas über 2 ein hab Jahre in der Oberstufe und es war immer mein schlechtes Fach. Aber ich hatte hier in Costa Rica  immer das Gefühl mich ausreichend verständigen zu können, damit meine ich nicht nur meine Bedürfnisse zu äußeren, also das nötigste, sondern dass ich mich auch von Anfang an irgendwie mit viel Engagement unterhalten konnte. Mit machen einfacher mit anderen schwieriger. So konnte ich mich schon mit meinem Gastvater unterhalten, während ich mit meiner Gastmutter so gut wie gar nicht kommunizieren konnte. Es hat auch viel mit der Einstellung der Leute zu tun. Mache meinten nicht mit mir arbeiten zu können, weil die Kommunikation nicht funktionieren würde, während andere schon super mit mir zusammen arbeiteten (ebenfalls auf Spansich) Immer noch treffe ich auf Menschen, die mich nicht verstehen und andere die nur in Zeichensprache mit mir kommunizieren wollen egal wie viel ich auf Spanisch auf sie einrede, dass sie mir doch bitte sagen sollen was sie wollen und das ich sie verstehe wenn sie mit mir sprechen, aber das kommt zu Glück nur so einmal im Monat vor. Manchmal fällt die Kommunikation auch nicht wegen der Sprache sondern der Kultur schwer oder weil die Wörter noch eine andere Bedeutung haben. So versteht man zwar jedes Wort für sich, aber im Zusammenhang macht es trotzdem keinen Sinn.


Musstest du für deinen Dienst auch Spenden sammeln?

Ja. Ich muss ca. 25% der Kosten meines Einsatz zusammen kriegen, das sind ca. 2400€. Das Spendensammeln, war ebenfalls ein großer Stressfaktor für mich während der Vorbereitungszeit, denn bei mir funktionierte das Fundraising nicht besonders gut, ich habe glaube ich mit über hundert Leuten gesprochen, zwar waren alle begeistert von dem was ich machen will,  aber nur ca. 3 von denen haben mir ein paar Euro gegeben. Ich habe dann noch eine Abschieds/Geburtstagsfeier gemacht auf der ich statt um ein Geschenk, um eine Spende gebeten habe. Da ist immerhin ein bisschen was zusammen gekommen, aber ich hatte natürlich auch kosten.
Mein leider wenig erfolgreicher Stand auf dem Gemeindefest
Ich bin also immer noch auf der Suche nach Spenden. Für meine Entsendeorganisation ist das essenziell den Pro REGENWALD ist eine winzige Organisation, die fast ausschließlich Freiwillige nach Costa Rica schickt(2 nach Nicaragua) Costa Rica ist eins der teuersten Länder in denen das Weltwärts-Programm angeboten wird , wenn nicht sogar das teuerste, deswegen werden eigentlich nicht mal die 75% von dem Programm übernommen, denn es ist ein fester Betrag der monatlich pro Freiwilligen gezahlt wird und dadurch dass die Lebenshaltungskosten hier das vielfachen der Lebenshaltungskosten in Afrika oder Asien sind, bleibt oft ein nicht unbeträchtlicher Betrag der Finanzierung an Pro REGENWALD hängen. Mich hat diese Information sehr geschockt denn überall ist immer 75% Finanzierung die Rede, für mich ist das glatt gelogen, da es sich um einen Festbetrag handelt der für jedes Projekt und jedes Land der gleiche ist. Dadurch das von Prozent die Rede ist habe ich immer erwartet das Pro REGENWALD eine Art Abrechnung mit allen entstanden Kosten (die natürlich im Rahmen liegen müssen) oder einen Vorkostenanschlag ans Ministerium schickt und sie dann soweit die Ausgaben berechtigt und nachvollziehbar sparsam sind, 75% der Kosten übernehmen. Aber so ist es leider nicht!

Meine Organisation befindet sich unter anderem, deswegen gerade auch in einer kritischen Situation in der heiß diskutiert wird, ob das Freiwilligenprogramm überhaupt weitergeführt werden soll. Für uns Freiwillige und die Projekte sind das traurige Nachrichten. Denn uns allen bringt dieses Jahr sehr viel für unsere persönliche Entwicklung, ich lerne und erlebe hier unglaublich viel und würde das auch anderen Menschen wünschen.
Die Projekte brauchen ebenfalls Freiwillige da sich kein Geld haben um ausreichend Arbeiter anzustellen, wenn sie überhaupt Arbeiter anstellen können. Außerdem ist Pro REGENWALD einer der wenigen Organisationen die die Projekte im Umweltbereich anbietet. Für mich ist diese Arbeit die wichtigste Arbeit und mein Herzensthema da die Umwelt die Grundlage für alles ist auch wenn es uns oft schwierig fällt uns das vorzustellen, den die Luft die wir Atem ist so selbst verständliche, ebenso wie das Essen das wir im Supermarkt kaufen können, und Wasserknappheit haben wir in Deutschland ebenfalls noch nicht zu spüren gekriegt und wir sind wahrscheinlich auch einer der letzten die es zu spüren kriegen werden. Aber die Wasserversorgung ist die Größte Herausforderung dieses Jahrhunderts!


Allgemeiner Anmerkung für zukünftige Freiwillige:

Mach dir keinen Kopf wegen der vielen Fragen, die hatte ich auch. Du musst dir nur darüber im Klaren sein, dass jeder Freiwillige seine ganz persönlichen ganz eigenen und sehr unterschiedlichen Erfahrungen macht. Deswegen bringt es auch nichts sich zu vergleichen. Jeder Mensch kommt mit unterschiedlichen Erwartungen, Voraussetzungen, Gewohnheiten und Vorlieben in das Land. Und das Klima, die Flora & Fauna, das Essen, die Kultur, das Projekt und die Menschen sind überall unterschiedlich und auch die Arbeit wandelt sich vom einem Jahr zum Nächsten. Wie sich alles ständig verändert.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen