Doch wer ist verantwortlich bzw. wer hat die Macht die Globale Erwärmung zu begrenzen?
Sind es die Individuen, die einzelnen Konsumenten, die Wirtschaft oder doch die Politiker*innen?
Die Antwort von Kai Niebert: die Politik! Doch kann die sich
einfach so von der Wirtschaft „abkoppeln“ und ist sie im Kapitalismus nicht
gezwungen die Interessen der Konzerne zu vertreten? Muss die Wirtschaft nicht
unterstützt werden um für Arbeitsplätze und eine hohe Lebensqualität zu sorgen?
Vertritt die Politik nicht die die Gesellschaft und deswegen muss beim
Individuum angesetzt und deren Denkmuster(Mind-set) verändert werden?
Die Politik ist nicht gezwungen sich (nur) nach der
Wirtschaft zu richten und außerdem gibt es nicht nur klimaschädliche Konzerne,
sondern auch Wirtschaftsformen die mit Nachhaltigkeit und dem Entgegenwirken
des Klimawandels zu vereinbaren sind. Die Wirtschaft bzw. die Arbeitsplätze
bleiben daher auch erhalten, wenn in nachhaltige Branchen wie Erneuerbare Energien,
ÖPNV und biologische Landwirtschaft investiert wird.
In Deutschland arbeiten Rund 20.000 Menschen in der
Braunkohlebranche, 40% davon sind über 50 Jahre alt. Die niedrige
Beschäftigtenanzahl lässt sich auf den Hohen Grad der Mechanisierung von
Kohletagebauen und Kraftwerken zurückführen.
Politiker*innen lassen sich von der Lobby der großen
Konzerne beeinflussen, aber von welchem Druckmittel? Arbeitsplätze können im
Fall der Energiewende nicht der Grund sein.
Ist das Problem vielleicht doch die kurzfristige
Legislaturperiode, weil die Regierung innerhalb von vier Jahren Verbesserungen aufzeigen
muss um wieder gewählt zu werden? Der Kampf gegen den Klimawandel jedoch ist
ein langwieriger, für die Wähler*innen schwierig nachvollziehbarer Prozess.
Doch Die Politiker*innen versuchen es erst gar nicht uns
Bürger*innen die Energiewende schmackhaft zu machen und stellen nicht richtig,
dass die steigenden Energiekosten nichts mit den Investitionen in die
Energiewende zu tun haben. Denn die überalterten Braunkohlekraftwerke schrittweise stillzulegen kostet den
Stromverbrauchern bisher 1,6 Milliarden
Euro an Entschädigungszahlungen, die voraussichtlich noch um ein Vielfaches teurer werden. Das ist einer der wahren Gründe warum
die Energiepreise steigen! (http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/braunkohlewirtschaft-bietet-nur-noch-20-000-arbeitsplaetze-a-1155782.html)
Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und
Reaktorsicherheit selbst gab eine Studie heraus, die zu dem Ergebnis kam, dass der
Ausbau von Erneuerbaren Energien für Wirtschaftswachstum (um ca. 1% des BIPs)
und viele neue Arbeitsplätze sorgt. Rund 430.000 zusätzliche Beschäftige sollen
im Jahr 2020 in der Branche der
Erneuerbaren Energien tätig sein. Zurzeit sind es schon 330.00 Beschäftigte.
Erneuerbare Energien schaffen im Vergleich zur Fossilen Energiegewinnung mehr
Arbeitsplätze, weil Installation, Betrieb und Wartung nicht
mechanisiert werden können. Als i-Tüpfelchen würden zudem 26 Milliarden € an
Energiekosten eingespart werden. Der Link
zur Studie:www.bmub.bund.de/N53752
Trotzdem werden 57Milliarden € an Subventionen für
Unternehmen mit umweltschädlichen
Emissionen ausgegeben. Bei der Braunkohle ist der Grund dafür ganz einfach: die
Unternehmer selbst sitzen im Landtag und haben die Entscheidungsmacht. Ohne die
Subventionen würde sich das ineffiziente Geschäft der Braunkohle schon lange
nicht mehr rentieren.
Die Politiker*innen können nicht mehr behaupten, dass sie
von der Bevölkerung keine Legitimation hätten, weitere Maßnahmen zu Bekämpfung
des Klimawandels zu ergreifen. Denn eine Umfrage der Bild am Sonntag ergab,
dass die größte Angst der Bevölkerung der Klimawandel ist und anlässlich des
COP hat eine Bürger*innen Umfrage in München ergeben, dass die Mehrheit der
Bevölkerung den Kohleausstieg fordert. Die Bevölkerung ist der Politik damit
schon einen Schritt voraus. Die Bevölkerung will handeln!
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Am 4.11. Demonstrierten 25.000 Bürger*innen vor der Klimakonferenz für den Braunkohleausstieg |
Deswegen ist die Politik aufgefordert die Rahmenbedingung zu
schaffen und durch Subventionen zu lenken. Denn Subventionen verfälschen das
Bild der Effizienz und Notwendigkeit von klimaschädlichen Unternehmen extrem.
Sie zeigen den Konsument*innen nicht wieviel Ressourcenverbrauch und klimaschädliche
Auswirkungen ein Produkt wirklich verursacht. Die Politik macht Flüge,
konventionelle Landwirtschaft und fossile Brennstoffe absichtlich billiger und
macht den Bürger*innen damit eine nachhaltige Lebensweise schwer.
Wie können wir die Politik zum Handeln bewegen? Was könnte
unser Beitrag sein um diese wunderbare Vision einer nachhaltigen, gerechten
Gesellschaft wahr werden zu lassen?
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