Dienstag, 14. November 2017

Der Klimawandel ist Mensch gemacht!



Doch wer ist verantwortlich bzw. wer hat die Macht die Globale Erwärmung zu begrenzen?

Sind es die Individuen, die einzelnen Konsumenten, die Wirtschaft oder doch die Politiker*innen?


Die Antwort von Kai Niebert: die Politik! Doch kann die sich einfach so von der Wirtschaft „abkoppeln“ und ist sie im Kapitalismus nicht gezwungen die Interessen der Konzerne zu vertreten? Muss die Wirtschaft nicht unterstützt werden um für Arbeitsplätze und eine hohe Lebensqualität zu sorgen? Vertritt die Politik nicht die die Gesellschaft und deswegen muss beim Individuum angesetzt und deren Denkmuster(Mind-set) verändert werden?

Die Politik ist nicht gezwungen sich (nur) nach der Wirtschaft zu richten und außerdem gibt es nicht nur klimaschädliche Konzerne, sondern auch Wirtschaftsformen die mit Nachhaltigkeit und dem Entgegenwirken des Klimawandels zu vereinbaren sind. Die Wirtschaft bzw. die Arbeitsplätze bleiben daher auch erhalten, wenn in nachhaltige Branchen wie Erneuerbare Energien, ÖPNV und biologische Landwirtschaft investiert wird.
In Deutschland arbeiten Rund 20.000 Menschen in der Braunkohlebranche, 40% davon sind über 50 Jahre alt. Die niedrige Beschäftigtenanzahl lässt sich auf den Hohen Grad der Mechanisierung von Kohletagebauen und Kraftwerken zurückführen.

Politiker*innen lassen sich von der Lobby der großen Konzerne beeinflussen, aber von welchem Druckmittel? Arbeitsplätze können im Fall der Energiewende nicht der Grund sein.
Ist das Problem vielleicht doch die kurzfristige Legislaturperiode, weil die Regierung innerhalb von vier Jahren Verbesserungen aufzeigen muss um wieder gewählt zu werden? Der Kampf gegen den Klimawandel jedoch ist ein langwieriger, für die Wähler*innen schwierig nachvollziehbarer Prozess.
Doch Die Politiker*innen versuchen es erst gar nicht uns Bürger*innen die Energiewende schmackhaft zu machen und stellen nicht richtig, dass die steigenden Energiekosten nichts mit den Investitionen in die Energiewende zu tun haben. Denn die überalterten Braunkohlekraftwerke schrittweise stillzulegen kostet den Stromverbrauchern  bisher 1,6 Milliarden Euro an Entschädigungszahlungen, die voraussichtlich noch um ein Vielfaches teurer werden. Das ist einer der wahren Gründe warum die Energiepreise steigen! (http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/braunkohlewirtschaft-bietet-nur-noch-20-000-arbeitsplaetze-a-1155782.html)

Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit selbst gab eine Studie heraus, die zu dem Ergebnis kam, dass der Ausbau von Erneuerbaren Energien für Wirtschaftswachstum (um ca. 1% des BIPs) und viele neue Arbeitsplätze sorgt. Rund 430.000 zusätzliche Beschäftige sollen im Jahr 2020 in der  Branche der Erneuerbaren Energien tätig sein. Zurzeit sind es schon 330.00 Beschäftigte. Erneuerbare Energien schaffen im Vergleich zur Fossilen Energiegewinnung mehr Arbeitsplätze,  weil  Installation, Betrieb und Wartung nicht mechanisiert werden können. Als i-Tüpfelchen würden zudem 26 Milliarden € an Energiekosten eingespart werden. Der Link zur Studie:www.bmub.bund.de/N53752

Trotzdem werden 57Milliarden € an Subventionen  für Unternehmen mit  umweltschädlichen Emissionen ausgegeben. Bei der Braunkohle ist der Grund dafür ganz einfach: die Unternehmer selbst sitzen im Landtag und haben die Entscheidungsmacht. Ohne die Subventionen würde sich das ineffiziente Geschäft der Braunkohle schon lange nicht mehr rentieren.
Die Politiker*innen können nicht mehr behaupten, dass sie von der Bevölkerung keine Legitimation hätten, weitere Maßnahmen zu Bekämpfung des Klimawandels zu ergreifen. Denn eine Umfrage der Bild am Sonntag ergab, dass die größte Angst der Bevölkerung der Klimawandel ist und anlässlich des COP hat eine Bürger*innen Umfrage in München ergeben, dass die Mehrheit der Bevölkerung den Kohleausstieg fordert. Die Bevölkerung ist der Politik damit schon einen Schritt voraus. Die Bevölkerung will handeln!
Am 4.11. Demonstrierten 25.000 Bürger*innen vor der Klimakonferenz für den Braunkohleausstieg

Deswegen ist die Politik aufgefordert die Rahmenbedingung zu schaffen und durch Subventionen zu lenken. Denn Subventionen verfälschen das Bild der Effizienz und Notwendigkeit von klimaschädlichen Unternehmen extrem. Sie zeigen den Konsument*innen nicht wieviel Ressourcenverbrauch und klimaschädliche Auswirkungen ein Produkt wirklich verursacht. Die Politik macht Flüge, konventionelle Landwirtschaft und fossile Brennstoffe absichtlich billiger und macht den Bürger*innen damit eine nachhaltige Lebensweise schwer.
Wie können wir die Politik zum Handeln bewegen? Was könnte unser Beitrag sein um diese wunderbare Vision einer nachhaltigen, gerechten Gesellschaft wahr werden zu lassen?

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