Sonntag, 11. Dezember 2016

Angst vor der Rückkehr



Oder besser es gibt keine Rückkehr.
Ich kehre zwar ins selbe Land zurück, aber ich fange ein neues Leben an. Das Leben, dass ich vor 15 Monate verlassen habe gibt es nicht mehr. Wenn ich zurückkehre werde ich in einem neuen Haus wohnen. Ich bin nicht mehr mit meinem ehemaliger Freund ist nicht mehr mein Freund und ebenfalls umgezogen. Meine Schwestern haben sich unglaublich entwickelt, die Kleine wird mich wahrscheinlich nicht mehr erkennen und die ältere pubertiert inzwischen. In meinem Freundeskreis sind neue Leute dazu gekommen, Pärchen haben sich neu zusammengesetzt. Wer weiß ob ich da noch reinpasse?
Auch ich habe mich verändert. Habe mich an die costa ricanische Kultur angepasst.
 
Kulturtausch - die Deutsche ist mit Händen und der Tico mit Messer und Gabel



 Vielleicht kommt diese Veränderung in Deutschland nicht so stark zum Vorschein, weil ich wieder unter deutschen seien werde. Aber vielleicht fühle ich mich auch fremd, weil ich mich an andere Verhaltensweisen gewöhnt habe. Auf der anderen Seite vermisse ich die deutsche Kultur, meine (gebürtige) Kultur auch sehr oft und sehe meine Anpassungen nicht immer positiv.

Es gibt auch vieles auf dass ich mich in Deutschland freue, vor allem die tiefgründige Vertrautheit mit Familien und Freunden. Ich habe das Glück sehr beständige, lange und tiefe Freundschaften zu haben, bei denen ich nie befürchtet habe, dass ein Jahr da einen Unterschied machen könnte.
Aber im Freundeskreis weiß ich nicht mehr, ob ich dort noch rein passe, wo mein Patz ist.

Ich muss mich aufs Neue auf die Suche begeben. Fast wie vor 15 Monaten, als ich in Costa Rica aus dem Flugzeug stieg. Muss mich daran gewöhnen wieder geschlossene Schuhe zutragen, mich gegen die Kälte rüsten, den Müll zu trennen, deutsch zu reden, obwohl sich manche Redewendungen doch so komisch anhören oder hab ich sie nur falsch in Erinnerung? Und dann gibt es wieder andere Wörter die ich gerne sagen würde, die sich aber so schwierig ins Deutsche übersetzen lassen.

Es bleibt der Wunsch die beiden Welten zu vereinen. 

Jetzt ist es Zeit s wieder mit dem Leben in Deutschland aufzunehmen. Ich freue mich sehr darauf, habe aber auch Angst vor dem was mich erwartet, davor ob mir mein neuer Platz gefällt und natürlich werde ich auch Costa Rica sehr vermissen.

Der Sommer bevor ich nach Costa Rica gekommen bin, sagten mir Viele, dass dies das Jahr meines Lebens werden würde. Ich selbst glaubte dass nicht, denn ich liebste mein Leben in Deutschland, s war perfekt. Doch ich wollte mich nicht auf meinem schönen Leben ausruhen, wollte Erfahrungen sammeln, meinen Horizont erweitern, lernen, mich weiter entwickeln, Perspektiven wechseln. Als ich mich jedoch auf die Suche dieser Herausforderung begab dachte ich nicht daran mein Leben zu verändern.

Entgegen meiner Erwartung hat meine Zeit in Costa Rica mich nicht so sehr verändert, mein Leben aber sehr.

Vor einem Jahr habe ich mich entscheiden mein Leben komplizierter zu machen und zwar nicht nur für ein Jahr, dass ist mir erst während meines Jahres klar geworden....

P.s.: Dieser Artikel entstand nach einer (fast) schlaflosen Nacht im Angesicht des Abschieds, war mein Kopf so voll von Gedanken und mein Hez so zerrissen, dass der Schlaf sie nicht übermannen konnte.

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